Die Spinalkanalstenose - Einengung des Wirbelkanals an der Lendenwirbelsäule
Shownotes
Prof. Dr. med. Christian Woiciechowsky Pivatpraxis für Neurochirurgie, Rücken- & Sportmedizin und Schmerztherapie Tauentzienstr. 7B/C 10789 Berlin Tel.: 030 26396480 oder 030 89048503 FAX: 030 263964811 WhatsApp: https://wa.me/message/5XRR2QVMDOZ2J1 email: prof@woiciechowsky.de www.neurochirurgie-berlin.org www.kreuzschmerzen.org
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00:00:00: Guten Morgen, guten Tag, guten Abend. Schön, dass Sie wieder da sind bei unserem Podcast
00:00:06: "Rückgeschmerzen verstehen, Rückgeschmerzen beheben".
00:00:09: Hier geht es um echte Erfahrung aus über 35 Jahren Praxis. Verständlich, klar und nahm
00:00:16: Patienten. Ich erkläre Ihnen, wie man Rückgeschmerzen richtig einordnet, worauf Sie achten sollten
00:00:23: und welche Therapien wirklich helfen. Bleiben Sie dran.
00:00:25: Heute wollen wir über die Spinalkanalszenose sprechen. Das heißt über die Einengung des
00:00:35: Wirbelkanals. Der Wirbelkanal ist eine Struktur in der Wirbelsäule, in dem das Rücken mag
00:00:44: und weiter unten, lumbar, dann die Spinalnerven verlaufen. Am häufigsten ist eine Einengung
00:00:50: des Spinalkanals an der länden Wirbelsäule. Man hat so ca. 5 Neuerkrankungen auf 100.000
00:00:58: Einwohner. Und das ist ca. 4 Mal so häufig wie an der Halswirbelsäule, an der Brustwirbelsäule
00:01:07: ist das sehr selten. Die Frage ist, was ist eine Einigung des Spinalkanals? Prinzipiell
00:01:14: kommt das im Laufe des Lebens zu einem Verschleiß der Bandscheiben. Und dieser Verschleiß der
00:01:20: Bandscheiben ist mit einer Höhlminderung verbunden. Und durch diese Höhlminderung kommt es auch
00:01:27: zu einem erhöhten Druck auf die Facettengelenke und auch zu einer Erschlaffung der Bänder.
00:01:34: Dies führt dann dazu, dass der Körper entsprechend darauf reagiert und dann versucht halt einerseits
00:01:40: die Bänder zu verstärken, andererseits die Facettengelenke, die auch durch diesen erhöhten
00:01:47: Druck dann einen Verschleiß an Knoppelgewebe erfahren, umzubauen. Und das macht ihr, indem
00:01:54: er sich jetzt Knochen anbaut. Die Bandscheibe, die an Höhe verliert, wirbt sich dann sozusagen
00:01:59: von vorn in den Wirbelkanal hinein. Somit ergibt sich aus drei Richtungen ein zusätzliches
00:02:06: Hinein, Pressen von Volumen in den Spinalkanal und dadurch zu einer Einengung der Strukturen,
00:02:14: die dort sind. Und das sind, wie gesagt, auf der Höhe der Lendenwirbelsäule und wir sprechen
00:02:19: ja heute über die Einengung des Spinalkanals an der Lendenwirbelsäule, die sogenannten
00:02:26: Spinalnerven. Ist das Beschwerdebild natürlich geprägt durch die Einengung der Nerven und
00:02:34: dadurch halt auch durch entsprechende Funktionsminderung der Nerven und auch durch die Reaktion der Nerven
00:02:42: auf die Einengung und die Nerven reagieren in erster Linie immer mit Schmerzen. Solche Nerven
00:02:49: haben ja verschiedene Fasern, darüber haben wir schon mal auch bei dem Lumbaren Bandscheidvorfall
00:02:54: gesprochen. Es gibt die Schmerzfasern, die Gefühlsfasern und die motorischen Fasern. Und natürlich
00:03:01: ist es ja so eingerichtet, dass halt diese Schmerzfasern als erstes reagieren. Weil Schmerz ist ja ein
00:03:06: Wahnsymptom und soll ja uns dazu bewegen, irgendwas zu tun, damit der Schmerz ihm aufhört und damit
00:03:14: auch die weiteren Strukturen geschützt werden, damit es eben nicht zur Gefühlsstörung kommt,
00:03:19: damit es auch nicht zu motorischen Ausfällen kommt. Wie ist also die typische Symptomatik
00:03:27: einer Spinalkanalsthenose? Es ist so, dass wenn ich ein Patientin in der Praxis habe und er zu mir
00:03:35: sagt, ja ich habe Kreuzschmerzen, das geht jetzt schon über Wochen oder über Monate. Es wird
00:03:43: letztendlich immer schlimmer und ich habe schon alles Mögliche versucht. Ich bin zur Physiotherapie
00:03:48: gegangen, ich habe Schmerz tabletten genommen, aber es wird irgendwie nicht besser. Dann ist
00:03:53: immer so die erste Frage, sind die Schmerzen nur auf den Rücken beschränkt oder strahlen sie auch in
00:04:01: die Beine aus. Weil die Spinalkanalsthenose engt ja die großen oder langen Spinalnerven ein, die im
00:04:11: Wirbelkanal beginnen, aber dann nach außen zu den Nerven sich formen und diese Nerven dann bis in
00:04:19: die Beine gehen und letztendlich auch bis zum Fuß. So dass bei einer Spinalkanalsthenose neben dem
00:04:27: Rückenschmerz natürlich auch der Schmerz in den Beinen besteht. Sonst ist die Schmerzursache eine
00:04:34: andere, aber bei einer Spinalkanalsthenose zählt eben der Beinschmerz dazu. Wenn der Patient sagt, ja
00:04:42: ich habe auch Schmerzen in den Beinen, dann ist häufig die zweite Frage, ist dadurch ihre Wegstrecke
00:04:49: begrenzt, müssen sie irgendwann stehen bleiben und wenn der Patient sagt ja also ich kann so
00:04:55: zwar mit erlaufen, dann muss ich stehen bleiben. Und dann ist die nächste Frage, reicht das aus,
00:05:00: dass stehen bleiben oder müssen sie sich hinsetzen oder nach vorne beugen und wenn der Patient sagt,
00:05:08: nee also stehen bleiben alleine, das führt jetzt nicht zur Besserung, ich muss dann mich entweder
00:05:13: hinsetzen, das heißt ich suche immer nach einer Bank oder ich beuge mich ganz weit nach vorn.
00:05:20: Und das deutet eben auf die Spinalkanalsthenose hin, weil durch das nach vorne beugen oder durch
00:05:28: das hinsetzen und das sogenannte entlotosieren des Spinalkanal etwas weiter wird und dadurch die
00:05:35: Nerven eben entlastet, können sich etwas erholen, etwas abschwellen und dadurch kann eben wieder
00:05:41: der Weg fortgesetzt werden. Es ist auch der große Unterschied zu der sogenannten Clodicato
00:05:48: Intermittens. Die Clodicato Intermittens wird ja auch häufig als Schaufensterkrankheit bezeichnet und
00:05:55: ist durch eine Einengung der Beingefäße bedingt, das heißt man läuft und irgendwann ermüden die
00:06:02: Beine weil sie nicht richtig durchblutet werden und dort reicht es eben aus, dass man eben kurzzeitig
00:06:09: vor einem Schaufenster stehen bleibt, dadurch erholen sich die Muskeln und dann kann der Weg
00:06:15: wieder fortgesetzt werden. Also wie gesagt bei der Neurogenen Clodicato, das heißt der Spinalkanal
00:06:24: Einengung bedingt den Clodicato, reicht das eben nicht aus. Da ist es mit erforderlich den Wirbelkanal
00:06:30: irgendwie zu weit und das geschieht eben mit diesem nach vorne beugen oder kurzzeitig hin
00:06:34: setzen und entlotosieren. Das ist auch der Fall, wenn man Rad fährt, also Fahrrad fährt, wenn man dann
00:06:40: immer so leicht nach vorne beugt ist und deshalb berichten auch häufig die Patientin, dass Fahrrad
00:06:46: fahren super geht, während das laufen eben leider nicht. Auch ein klassischer Hinweis auf die
00:06:53: Spinalkanal-Stynose. Manchmal sagen die Patienten auch wenn ich im Supermarkt bin und mich
00:07:00: sozusagen auf diesen Einkaufswagen richtig schön nach vorne liegen kann, dann geht es mir auch.
00:07:05: Ja und entsprechend ist dann auch die Untersuchung. Man versucht eben durch Provokation, indem ich halt
00:07:11: den Spinalkanal einengen. Das heißt ich lasse den Patienten ganz weit nach hinten beugen,
00:07:19: das heißt lodosieren. Dadurch wird sich auf alle Fälle eben das Gebände so ein bisschen noch
00:07:26: mehr in den Spinalkanal reindrängen und dadurch halt eben zusätzlich einengen und dann Schmerzen
00:07:33: provozieren, sodass dann über eine Zunahme der Schmerze in der sogenannten Extension berichten und
00:07:39: über eine Erleichterung in der Fleckzion, das heißt nach vorne beugen. Wir können dann also aus der
00:07:45: Befundbeschreibung des Patientinnen vor allem mit dem Hinweis, dass die Wegstrecke verkürzt ist und
00:07:52: dass man dann sich groß hinsetzen muss und der Patient sagt ja manchmal suche ich mir schon den Weg
00:07:57: entsprechend aus und gucke wo sind die Bänke, damit ich mich sozusagen von einer Bank zu anderen
00:08:03: hangeln kann und wenn der Patient dann auch berichtet, dass Fahrradfahren bekommt, mir sehr gut und wir
00:08:11: dann halt in unserer Untersuchung eben durch Provokation mit nach hinten beugen und Entlastung
00:08:16: mit nach vorne beugen auch entsprechend die Befunde bestätigen können, dann sind wir nah an der
00:08:23: Diagnose der Spinalkanalsteam. Aber wir wollen das natürlich auch dann richtig beweisen und richtig
00:08:31: beweisen tun wir das eben mit einer entsprechenden Bilddiagnostik. Das ist heutzutage eben das MRT.
00:08:38: Das MRT zeigt uns ganz klar die Weite des Spinalkanals. Das MRT kann ja in verschiedenen
00:08:45: Richtungen geschichtet werden oder das Bild kann in verschiedenen Richtungen geschichtet werden.
00:08:50: Wir haben da so eine sagitale Bild, das heißt es ist eine Schichtung von der Seite, da sehen
00:08:55: wir die Wirbelsäule von der Seite oder wir haben die aktiale Schichtung, da haben wir so Querschnittsbilder
00:09:01: von der Wirbelsäule und wir können dann an den Querschnittsbildern ganz gut den Wirbelkanal
00:09:07: vermessen. Aber allein das Vermessen ist für mich nicht so entscheidend, sondern ich schaue mir an,
00:09:12: wie viel Platz haben denn die Nerven? Normalerweise sind die Nerven diesen Querschnittsbildern so
00:09:17: als kleine Punkte zu sehen in einer weißen Umrandung. Dieses weiße ist dann eben das
00:09:25: Nervenwasser und die Punkte sollten halt viel Platz haben im Nervenwasser. Wenn eben das weiße,
00:09:33: also das Nervenwasser nicht mehr so gut zu sehen ist, sondern diese Punkte sind schon ziemlich
00:09:38: dicht gedrängt, dann deutes das eben auf eine Einengung hin und wenn dann die Querschnittsrichtig
00:09:43: absolut ist und die Nerven dann in diesen seitlichen Bildern sich so schlängeln nach oben,
00:09:49: dann weiß man okay, da ist wirklich überhaupt kein Platz mehr und das ist dann halt schon eben mit
00:09:55: entsprechenden Beschwerden verbunden. Und wie gesagt, das fängt eben mit Schmerzen an, aber
00:10:00: natürlich wenn die Einengung immer schlimmer wird, immer schlimmer wird, dann kommt das natürlich
00:10:05: dann auch eben zu entsprechenden neurologischen Ausfällen. Es kommt zu Sensibilitätsstörung,
00:10:12: also Traubheitsgefühlen. Vor allem Patienten haben auch einen Verlust so ein bisschen der
00:10:18: tiefen Sensibilität, das heißt die laufen dann so ein bisschen auf Fatte und natürlich auch ein
00:10:24: gewisses Sturzrisiko und dann mit weiter Zunahme der Einengung kann es natürlich auch zu motorischen
00:10:31: Ausfällen kommen, weil eben dann die entsprechenden Muskeln nicht mehr adäquat angesprochen werden,
00:10:39: dass je nach Höhe des Binalkanals die Nose kann das eben die Oberschenkelmuskulatur betreffen,
00:10:45: also Patienten können schlecht irgendwie die Treppen hochlaufen, es kann natürlich auch dann die
00:10:50: Fußmuskulatur betreffen, die Fußhebung, dass Patienten also einen Steppergang entwickeln können,
00:10:56: weil der eine Fuß dann hinterher hängt. Also das sind sozusagen die Probleme, die dann halt noch
00:11:02: zuhört sich auftreten können, aber beginnen tut das meistens mit dem Schmerz. Nicht so selten ist
00:11:10: die Spinalkanalszenose auch mit einer Wirbelsäuleninstabilität verbunden, das kann zu verschiedenen
00:11:16: Defumitäten führen, zu Skoliosen, aber eben auch zu dem Wirbelgleiten und das Wirbelgleiten ist halt
00:11:25: auch eben eine Form der Instabilität, wo eben durch den Verlust an Bandscheimsubstanz, durch die
00:11:33: Erschlaffung der Bänder eben das Einwirbel etwas weiter nach vorne rutscht, dadurch auch zu einer
00:11:38: Abschärung des Wirbelkanals führt und das sollte auch auf alle Fälle mit abgeklärt werden und das
00:11:45: kann man eigentlich ganz einfach abklären, indem man Röntgenaufnahmen in Funktionen im Stehen macht
00:11:51: und Patienten nach vorne sich beugen lässt, Patienten sich nach hinten beugen lässt und schaut,
00:11:56: ob es da irgendwo eine Verschiebung zwischen Wirbelkörpern gibt und ob das sich in den
00:12:03: Funktionsaufnahmen dann als Instabilität bestätigt. Das ist wichtig, weil daraus auch entsprechend
00:12:11: die Therapie angepasst werden sollte. Ja, nun haben wir sozusagen aufgrund der Angaben des
00:12:20: Patienten und unsere klinischen Untersuchung und da mittels Bildgebung noch bestätigt,
00:12:27: dies penalkanalszenose diagnostiziert. Nun ist es natürlich gut, es ist halt dann wie gesagt ein
00:12:34: spezifischer Kreuzschmerz, weil wir haben eine Ursache für den Kreuzschmerz und auch für den
00:12:39: Beinschmerz gefunden und nun ergibt sich natürlich die Frage, was können wir jetzt tun,
00:12:45: wir wollen das ja beseitigen, der Patient ist ja im Ordnungsvoll und ist natürlich auch froh,
00:12:50: dass wir jetzt die Ursache gefunden haben, aber er will auch eine entsprechende Therapie. Und er
00:12:58: hatte ja schon einiges probiert, Physiotherapie, Schmerzmedikation, das sind ja häufig die ersten
00:13:04: Dinge, die dann entsprechend probiert werden, wenn eben diese Basistherapie jetzt nicht
00:13:10: nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat.
00:13:12: Da gibt es sich dann die Frage, was kann man jetzt noch tun?
00:13:16: Das hatten wir jetzt schon bei den Bandscheibenvorfällen diskutiert.
00:13:20: Dann ergibt sich auch die Frage der entsprechenden Applikation,
00:13:24: also der Gabe von Medikamenten in den Wirbelkanal.
00:13:30: Weil man den Schmerz behandeln will, aber dann eben auch eine Abspannung der Nerven haben will,
00:13:36: gibt man meistens dann auch wiederum diese Mischung aus einem Lokalanastetikrum und Cortison.
00:13:42: Und man kann das direkt in den Wirbelkanal spritzen,
00:13:46: meistens eine Etage oberhalb der Spinalkanalsthenose, weil in der Spinalkanal ist es sehr eng,
00:13:53: dann ist natürlich nicht so einfach auch die Nadel entsprechend zu platzieren,
00:13:57: bestimmt ein gewisses Risiko, dass man dann vielleicht durch die Duras,
00:14:01: durch die Nervenhaut sticht und dann direkt sozusagen an die Nerven kommt,
00:14:06: das möchte man natürlich nicht und eine Etage drüber ist das Spinalkanal dann häufig wieder normal
00:14:12: und dann man das Medikament dort appliziert und der Patient steht auf,
00:14:16: dann kann das Medikament sich nach unten verteilen und dann entsprechend auch die Wirkung im Spinalkanal entfalten.
00:14:24: Die Spritze erfolgt natürlich genauso wie so eine PAT beim Bandscheibenvorfall.
00:14:31: Unter Rundgebildwanderkontrolle, wir applizieren die Nadel mittig,
00:14:36: durch das sogenannte interlaminäre Fenster,
00:14:39: Spritze natürlich etwas Kontrastmittel vor und da kann man immer ganz gut im seitlichen Bild dann sehen,
00:14:45: dass das Kontrastmittel flach über dem Duralsack, also über diesem Nervensack verteilt
00:14:52: und meistens natürlich auch unten, dass man noch einen kleinen Stopp gibt, wo die Spinalkanalsthenose ist,
00:14:56: aber die Verteilung ist eben wichtig, dass die halt auf diesem Duralsack erfolgt
00:15:01: und dann kann ich entsprechend mein Medikament applizieren.
00:15:06: Begleitend sollte eine Physiotherapie sein, um eben zu versuchen, weiterhin Mobilität zu erhalten,
00:15:13: die Muskulatur zu entspannen und natürlich versuchen auch durch bestimmte Übungen
00:15:18: eben vielleicht doch den Wirbekanal etwas zu weiten, indem ich halt entlotosiere
00:15:24: und so wenigstens ein bisschen den Wirbekanal weite um das entsprechend vielleicht ausreicht,
00:15:31: um eben eine Schmerzländerung zu erzielen.
00:15:34: Auch Akkubunktur ist eine gute Methode, um eben Schmerzen zu beeinflussen, aber auch Orthesen.
00:15:38: Es gibt spezielle Orthesen, die die Wirbelsäule etwas gerade erstellen und dadurch den Wirbekanal entlasten.
00:15:46: Wenn jetzt diese ganzen konservativen Maßnahmen auf Dauer nicht den gewünschten Erfolg bringen.
00:15:55: Das heißt, Patient hat Physiotherapie gemacht, er hat entsprechende Medikamente eingenommen,
00:16:01: er hat auch entsprechende Spritzen bekommen, er trägt ein entsprechendes Korsett,
00:16:06: er hat Akkubunktur bekommen, er war vielleicht auch in einer Schmerzklinik.
00:16:13: Er hat sozusagen das komplette konservative Programm absolviert, aber er hat nicht den gewünschten Erfolg,
00:16:21: ist immer noch weiter eingeschränkt, er kann eben nicht lange Strecken laufen
00:16:25: und er wünscht eben eine definitive Lösung des Problems.
00:16:30: Und die definitive Lösung des Problems ist natürlich die Operation mit einer Weitung des Wirbelkanals.
00:16:37: Im Prinzip ist dies auch keine sehr komplizierte Operation, eine Standardoperation,
00:16:43: die seit sehr vielen, vielen Jahren mikroskopisch durchgeführt wird und in letzter Zeit auch endoskopisch.
00:16:50: Wie eben auch bei dem Lumbar- und Bandscheinvorfall, man möchte möglichst athraumatisch das Problem lösen.
00:16:57: Das heißt, kein großen Umgebungsschaden, Muskulatur so intakt bleiben,
00:17:02: es soll nur das entfernt werden, was wirklich den Wirbelkanal einengt, um eben auch dann eine Instabilität zu vermeiden.
00:17:10: Vor allem wenn vielleicht schon ein leichtes Wirbelgleiten zu sehen ist,
00:17:14: und man sagt sich, nee, das muss man sich noch zuerst stabilisieren, keine Schrauben, keine Stangen,
00:17:18: das will man ja vermeiden, aber man möchte eben auch effektiv den Wirbelkanal weiten.
00:17:25: Dann kann man das heutzutage sehr, sehr gut endoskopisch machen, etwas vom Knochen wegnehmen,
00:17:31: etwas von den kleinen Gelenken wegnehmen.
00:17:34: Die ganze Bandstruktur wird entfernt, der sogenannte Ligamentumflare oder das Gelbeband,
00:17:39: was häufig sehr den Wirbelkanal einlängt, das ist häufig sehr verdickt bis auf 5 oder 6 mm.
00:17:46: Das kann man dann gut herausschelen, will ich mal sagen, und dadurch eben effektiv den Wirbelkanal weiten.
00:17:54: Den Eskopie hat auch den Vorteil, dass ich das Ganze nur von einer Seite mache, und ich kann sozusagen so eine oberste Toptechnik,
00:18:00: das heißt, ich kann von einer Seite auf die andere Seite rübergehen und dort eben auch die entsprechenden Bänder,
00:18:08: und wenn nötig auch das vom Knochen wegnehmen, um eben also eine effektive Decompression des Wirbelkanals zu erreichen.
00:18:17: Sucheoperation dauert ungefähr eine Stunde, der Patient ist im Prinzip sofort mobil, der kann aufstehen, der kann zur Toilette gehen.
00:18:27: Wir empfehlen manchmal so für 3 bis 6 Wochen auch das Tragen eines Korsettes, weil wir haben halt,
00:18:32: auch wenn wir wenig machen, wir haben was gemacht, wir haben etwas weggenommen vom Knochen,
00:18:37: das muss natürlich heilen und solche Strukturen heilen eigentlich ganz gut, wenn sie eine Zeit lang ruhig gestellt sind und nicht gleich belastet werden.
00:18:46: Deshalb empfehlen wir auch nach so einer Operation nicht gleich mit der vollen Physiotherapie anzufangen,
00:18:52: sondern am Anfang doch erstmal die Wohnteilung abzuwarten, etwas zu tun, um die Muskulatur zu entspannen.
00:18:59: Also wir empfehlen eher so ein Spannungstechniken, leichte Massagen, wir wollen die Faschen verschieblich halten,
00:19:05: aber man muss jetzt nicht gleich irgendwie anfangen mit Muskelaufbau etc.
00:19:08: Das kann man dann ab der vierten Woche anfangen mit Rumpfstabilitätsübungen,
00:19:12: um natürlich auch die Stabilität der Wirbelsäule beizubehalten oder eben zu vermitteln.
00:19:18: Ja, dann sind wir ja schon fast am Ende.
00:19:22: Zum Schluss ergibt sich häufig noch die Frage, muss man noch irgendwelche Implantate einführen, um eine Stabilität zu gewährleisten?
00:19:30: Es gab die sogenannten interspinösen Spreizhörn, das sind so verschiedene kleine Elemente,
00:19:36: die man zwischen den Dornfortsetzern reingemacht hat.
00:19:39: Einerseits hat man auch mal eine gewisse Entlautersierung zu erreichen,
00:19:42: durch eine zusätzliche Weitung des Wirbelkanals, aber auch eine gewisse Stabilität sicherzustellen.
00:19:49: Auf lange Sicht haben sich diese interspinösen Spreizhörn nicht so durchgesetzt, es werden Vereintes noch solche implantiert,
00:19:57: aber die große Hoffnung dadurch, vielleicht zukünftige Stabilisierungseparationen zu vermeiden,
00:20:04: hat sich nicht bewährt, sodass man eigentlich vor allem, wo man endoskopisch operiert, auf solche Implantate verzichtet.
00:20:11: Häufig ist auch die Frage, muss man zun letztlich stabilisieren und stabilisieren,
00:20:15: bedeutet dann im Gleich mit Schrauben und Stangen.
00:20:18: Dies ist eigentlich nur erforderlich, wenn wir wirklich eine nachgewiesene Instabilität haben, ein klares Wirbel gleiten,
00:20:27: dann ist es auch notwendig, die stabilitierte Wirbelsäule durch entsprechende Implantate sicherzustellen.
00:20:35: Aber das wird letztendlich immer ganz genau betrachtet, häufig ist auch die Möglichkeit gegeben,
00:20:43: dass man sagt, okay, wir machen erstmal nur eine Dekompression, wir schauen, ob durch weitere Physiotherapie mit kräftigender Muskulatur
00:20:52: das Wirbel gleiten soweit stabilisiert werden kann, dass eben zu jetzige Implantate nicht notwendig werden.
00:20:59: Falls dann doch, dann muss man eben im zweiten Eingriff die Stabilisierung durchführen,
00:21:07: aber man hat zumindest erstmal versucht ohne Implantate, weil natürlich auch die Implantate nicht die Lösung aller Probleme sind,
00:21:16: sondern da auch neue Probleme entstehen können.
00:21:20: Wir werden über Stabilisierungsopparationen in Zukunft noch sehr viel sprechen, deshalb will ich hier auch nicht.
00:21:25: Ich möchte gerne jetzt am Ende zusammenfassen, die Spinalkanalsthenose ist eine Erkrankung,
00:21:33: die durch Verschleiß an Bandscheiben, Bändern und Gelenken entsteht,
00:21:40: wodurch diese Strukturen ein bisschen sich in den Wirbelkanal hineinwölben,
00:21:45: indem die Spinalnerven sind, da sind die Nerven, die dann eben auch bis zu den Füßen runtergehen
00:21:53: und wenn diese Nerven eingeengt sind, dann hat man nicht nur Rückenschmerzen,
00:21:58: die Rückenschmerzen sind eben bedingt durch diese Atrose in den Gelenken etc., die dann auch zu der Spinalkanalsthenose führen,
00:22:04: aber es sind zusätzlich Schmerzen in den Beinen vorhanden
00:22:09: und der Patient hat eine Verkürzung seiner Wegstrecke.
00:22:13: Er muss nach einer bestimmten Zeit stehen bleiben und das alleinige stehen bleiben reicht auch nicht aus,
00:22:19: sondern er muss sich hinsetzen oder nach vorn beugen.
00:22:23: Und häufig berichtet der Patient auch, dass ihm das Radfahren sehr gut bekommt,
00:22:28: weil er da eben in der leichten nach vorne Neigung auf dem Rad sitzt
00:22:33: oder wenn er eben einkaufen geht, sich auf eine Einkaufswagen legt und dadurch auch eine gewisse Entlastung hat,
00:22:39: weil eben die Lendenwirbelsäule endlotosiert worden sind, das heißt, sie wird etwas begradigt und dadurch der Wirbelkanal etwas geweitet.
00:22:47: Die Diagnostik kann dann bestätigt werden in der klinischen Untersuchung,
00:22:52: wodurch entsprechende Provokationstests mit nach hinten beugen, eine Schmerzverstärkung eintritt
00:23:00: und mit nach vorn beugen, das heißt, der Patient soll mal mit dem Fußboden berühren,
00:23:03: weil der nach vorne kommt, eine gewisse Entlastung.
00:23:06: Und wenn der Patient angibt, dass das nach vorn beugen bekommt, während das in die Rückenlage,
00:23:12: die sogenannte Hyperlortosierung, im Schlecht bekommt,
00:23:15: dann haben wir einen zusätzlichen Hinweis aufs Bienalkanal-Szenose.
00:23:19: Den letzten Beweis holen wir uns mit dem MRT.
00:23:22: Dort können wir den Spinalkanal und das Bienalnerven sehr gut sehen
00:23:28: und wir können einschätzen, ob noch genügend Platz da ist.
00:23:31: Das heißt, ist um dieses Bienalnerven noch das Nervenwasser vorhanden
00:23:36: oder sind die dann völlig gequetscht?
00:23:39: Wenn wir die Diagnose des Bienalkanalszenose auch am MRT bewiesen haben,
00:23:44: gibt es sich die Frage der Therapie.
00:23:46: Und die Therapie ist zunächst konservativ, das heißt mit Physiotherapie, Schmerzmedikation,
00:23:53: vielleicht eine Orthese, vielleicht auch mit entsprechenden Injektionen in den Lobbekanalen,
00:23:58: vielleicht auch Akkupunktur.
00:24:00: Man kann auch eine stationäre Behandlung in eine Schmerzklinik probieren.
00:24:05: Alles, um erst mal zu sehen, ob man eben ohne Operation eine Besserung,
00:24:10: vor allem auf lange Sicht, erfahren kann.
00:24:13: Und auch, dass die Lebensqualität des Patienten steigt.
00:24:16: Das heißt, er ist wieder belastbarer, er kann längere Wege zurücklegen,
00:24:20: kann mit seiner Frau oder die Frau mit ihrem Mann wieder wandern.
00:24:23: Das wollen wir erst mal schauen.
00:24:24: Falls diese konservative Therapie nicht den gewünschten Erfolg bringt,
00:24:28: dann ergibt sich die Frage, wenn eine Operation notwendig werden sollte.
00:24:32: Dann versuchen wir natürlich immer, die Minimalinvasivste zu machen.
00:24:36: Das heißt, keine großen Umgebungsschäden hervorzurufen.
00:24:40: Und das ist heutzutage die Endoskopie.
00:24:43: Und man kann eben eine sogenannte endoskopische Dekompression von einer Seite
00:24:48: mit einem Rübergehen auf die andere Seite durchführen.
00:24:53: Und dann eben die einengenden Strukturen.
00:24:56: Das heißt, etwas vom Klochen, etwas vom Gelenk.
00:24:59: Und diese verdickten Wände herausschälen.
00:25:02: Und dann den Nerven, die da in diesem Nervensack sind.
00:25:06: Und man sieht das in der Operation sehr gut.
00:25:09: Die dann anfangen zu pulsieren.
00:25:11: Und dann weiß man, okay, jetzt hat man genug Platz geschaffen,
00:25:14: dass die Nerven wieder sich voll entfalten können.
00:25:17: Und eben keine Schmerzen mehr verursachen.
00:25:20: Die Patienten sind unmittelbar nach der Operation.
00:25:23: Dann auch wirklich weitgehenschmerzfrei.
00:25:25: Sie sind gleich frühzeitig belastbar.
00:25:28: Trotzdem wollen wir immer so drei Wochen
00:25:32: doch die Wunnteilung abwarten, die Belastung etwas reduzieren.
00:25:35: Wir verordnen eben eine Orthese, um dem Körper Zeit zu geben,
00:25:41: die Wunnteilung abzuschließen.
00:25:43: Und dann eben auch mit verstärkenden Maßnahmen zur Rumpfstabilität vorzuführen.
00:25:48: Wir möchten gerne zusätzliche Implantate vermeiden.
00:25:53: Wir führen auch entsprechende Diagnostik vorher durch,
00:25:56: um Instabilitäten auszuschließen.
00:25:57: Vor allem, dass wir begleiten.
00:25:59: Das schon relativ häufig, weil jetzt Bilakanalystinose vorkommt.
00:26:03: Und wenn wir keine deutlichen Instabilitäten sehen,
00:26:08: dann würden wir auch keine Implantate implantieren,
00:26:11: sondern eben nur die Decompression durchführen
00:26:14: und haben dadurch einen sehr guten Erfolg.
00:26:17: [MUSIK]
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